Abstau Talsperre und Vorsperre Koberbach – Reparaturarbeiten an Absperrarmatur der Vorsperre

Die Talsperre Koberbach (Lkr. Zwickau) wird ab heute (Montag, 11. Oktober 2021) um etwa fünf Meter abgesenkt. Die Vorsperre der Talsperre wird komplett entleert. Der Abstau soll am 2. November 2021 abgeschlossen sein, dann können die geplante Begutachtung und die nötigen Reparaturarbeiten an der Absperrarmatur der Vorsperre beginnen. Diese ist derzeit defekt.

Eine Begutachtung beziehungsweise Reparatur ist nur bei einer leeren Vorsperre möglich. Nach den Arbeiten wird die Talsperre wieder angestaut. Wann sie ihr Stauziel wieder erreicht, hängt von vielen Faktoren – jedoch vor allem von den Niederschlägen ab. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Brauchwassertalsperre bis zur Badesaison 2022 noch nicht wieder vollständig aufgefüllt ist.

Der Abstau wurde mit den zuständigen Behörden abgestimmt sowie der Kommune, Vereinen, Pächtern und Anliegern mitgeteilt. Durch die Absenkung werden sowohl an der Vorsperre als auch an der Hauptsperre Flächen mit Sedimentablagerungen freigelegt. Diese dürfen nicht betreten werden. Es besteht die Gefahr, darin zu versinken.

Hintergrundinformation

Die Talsperre Koberbach liegt in der Nähe von Langenhessen zwischen Crimmitschau und Werdau. Der Stausee ist ein EU-Badegewässer und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Gebaut wurde sie zwischen 1926 und 1929 als erster moderner Erdschüttdamm Deutschlands.

Bis in die 1990er Jahre diente die Talsperre der Brauchwasserversorgung für die Textilindustrie im Großraum Crimmitschau. Heute ist Ihre Hauptaufgabe der Hochwasserschutz. Das Wahrzeichen der Talsperre ist der runde Turm am linken Hang. Hier befinden sich die Schieberkammer und die beiden Grundablassleitungen.

TECHNISCHE DATEN
Lage: Werdau bei Zwickau
Bauzeit: 1926 – 1929

Hydrologie / Nutzung:
Gestaute Gewässer: Koberbach, Erdbach
Einzugsgebiet: 22,72 km²
Jahreszuflusssumme: 4,76 Mio. m³

Staubecken:
Gesamtstauraum: 2,988 Mio. m³
davon Betriebs- und Reserveraum: 2,341 Mio. m³
Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum: 0,199 Mio. m³
max. Beckentiefe: 17,40 m

Absperrbauwerk:
Absperrbauwerk: Erdschüttdamm mit geneigter Innendichtung aus Lehm
Höhenlage der Dammkrone: 277,00 m ü. NN
Kronenlänge: 327,50 m
Kronenbreite: 5,00 m
Höhe über der Gründungssohle: 24,60 m
Bauwerksvolumen: 220.000 m³

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Herausgeber: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen